Das Werk und die Biographie von Melitta Schnarrenberger sind eng mit dem Haus Waldfrieden, dem heutigen Black Forest Institute of Art (BIA), verbunden. Melittas Bilder, Zeichnungen, Briefe, Fotografien, Tagebuchaufzeichnungen wie auch Arbeiten befreundeter Künstler*innen zeugen noch heute von ihrem Leben im Haus und sind häufig Ausgangspunkte für Ausstellungen und Veranstaltungen des BIA. Melittas Werk und Biografie war stark durch ihre Umgebung geprägt, die sie als „energische, vitale, kluge und humorvolle Frau“ jedoch auch mitgestaltet hat, wo immer ihr sich die Gelegenheit dazu bot – ob als Künstlerin, Gastwirtin oder Lokalpolitikerin. Ihre künstlerische Laufbahn wurde durch den Krieg und durch familiäre Umstände unterbrochen und steht damit stellvertretend für zahlreiche weibliche Künstlerinnenbiographien des 20. Jahrhunderts. Ihr Werk ist nichtsdestotrotz umfangreich und vielseitig und hat einen wiedererkennbaren, eigenständigen Ausdruck gefunden, der motivisch auf Selbstbildnisse, Stillleben, Interieurs und Landschaftsbilder fokussiert.
Biographie
Melitta Schnarrenberger (geb. Auwärter) wurde 1909 in Pforzheim geboren und studierte von 1927 bis 1930 Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Nach dem Studium bei Georg Scholz, Karl Hubbuch und Albert Haueisen heiratete sie Wilhelm Schnarrenberger, der ebenfalls an der Karlsruher Akademie als Professor für Zeichnung und Graphik tätig war. Mit ihrem Ehemann und der 1931 geborenen Tochter Vera zog Melitta 1933 von Karlsruhe zuerst nach Berlin und 1938 dann in ein Haus bei Lenzkirch im Schwarzwald. Nachdem Wilhelm Schnarrenberger 1933 als Professor in Karlsruhe aus politischen Gründen entlassen worden war, sicherte der Betrieb der Ferienpension Waldfrieden den Lebensunterhalt der Familie. Die Hauptlast dieser Arbeit ruhte dabei auf Melittas Schultern, weshalb sie ihr eigenes künstlerisches Schaffen weitgehend zurückstellen musste. Nach der Scheidung von Wilhelm Schnarrenberger im Jahr 1946 führte sie den Gästebetrieb weiter und konnte sich erst in den frühen siebziger Jahren wieder ausschließlich ihrer künstlerischen Arbeit widmen. 1996 starb sie in Lenzkirch.
Melitta signierte stets mit ihrem Vornamen, was dem unmittelbaren Charakter ihrer Malerei entspricht mit der sie ihrer Überzeugung folgte: „Ich male, was ich sehe und nicht was ich denke.“ Der Hauptteil ihres Werks entsteht in den letzten zwanzig Jahren ihres Lebens und greift motivisch meist auf ihr direktes Umfeld zurück. Dies sind vor allem ihr Haus und die Landschaft im Hochschwarzwald sowie Porträtdarstellungen. In zahlreichen Stillleben und Interieurs bildet sie die alltäglichen Gegenstände und zentralen Orte des Hauses ab. Sie sind Spuren des Betriebs der Ferienpension und den zahlreichen Begegnungen mit den Gästen des Hauses, lassen aber auch die enge Beziehung erkennen, die Melitta zu diesem Ort und den sie umgebenden Dingen entwickelte. In ihren Bildern sind diese Gegenstände immer in Bewegung und erscheinen lebendig. Zahlreiche Motive bilden auch Gegenstände ihrer künstlerischen Arbeit ab, wie Staffelei, Farbpalette und Keilrahmen, sie zeugen dabei von der Selbstvergewisserung Melittas als Künstlerin, eine Rolle, die sie für sich erkämpfen musste.
Ausstellungen und Sammlungen
Melittas Arbeiten waren in Ausstellungen in Lenzkirch, Schluchsee, Titisee-Neustadt, Tuttlingen, Konstanz, Freiburg, Karlsruhe, Köln und Berlin zu sehen und ist in den Sammlungen des Regierungspräsidiums Freiburg, der Städtischen Galerie Karlsruhe und des Museums für Neue Kunst Freiburg vertreten.
Soziales Engagement
Melitta war Mitglied der SPD und eine engagierte Kommunalpolitikerin. Mit ihrer Wahl in den Lenzkircher Gemeinderat im Jahr 1959 wurde sie die erste Frau in einer Gemeinderatsvertretung im Hochschwarzwald. Für ihr kommunalpolitisches und soziales Engagement in der „Arbeiterwohlfahrt“ bekam sie das Verdienstkreuz am Bande verliehen.
Bildangaben
Galerie 2
Selbstbildnis mit Hut, 1929
Selbst als Akt, 1930
Selbstbildnis im Atelier, 1979
Herrenporträt, 1948
Eisenbahnbrücke in Paris, 1930, Städtische Galerie Karlsruhe
Gespräch, 1978
Galerie 4
Wiener Stuhl, 1980, Sammlung BIA
Birnen, 1980
Hammerstillleben, 1995, Sammlung BIA
Rückseite, 1991, Sammlung BIA
Waldweg, 1976, Sammlung BIA
Bildangaben
Galerie 1
Selbstbildnis mit Pinsel, 1984, Museum für Neue Kunst Freiburg
Weiße Worpsweder Stühle, 1985
Palme, 1980, Sammlung BIA
Teekanne vor Heizung, 1990
Selbstbildnis im zerbrochenen Spiegel, Sammlung BIA
Katze mit Kiesel, 1991
Galerie 3
Selbstporträt vor Staffelei, 1989, Sammlung BIA
Blauer Bauernstuhl, 1986, Sammlung BIA
Berliner Tulpenbild, 1988, Sammlung BIA
Atelierstillleben, 1993, Sammlung BIA
Jüdische Friedhof Berlin, 1991, Sammlung BIA
Das Werk und die Biographie von Melitta Schnarrenberger sind eng mit dem Haus Waldfrieden, dem heutigen Black Forest Institute of Art (BIA), verbunden. Melittas Bilder, Zeichnungen, Briefe, Fotografien, Tagebuchaufzeichnungen wie auch Arbeiten befreundeter Künstler*innen zeugen noch heute von ihrem Leben im Haus und sind häufig Ausgangspunkte für Ausstellungen und Veranstaltungen des BIA. Melittas Werk und Biografie war stark durch ihre Umgebung geprägt, die sie als „energische, vitale, kluge und humorvolle Frau“ jedoch auch mitgestaltet hat, wo immer ihr sich die Gelegenheit dazu bot – ob als Künstlerin, Gastwirtin oder Lokalpolitikerin. Ihre künstlerische Laufbahn wurde durch den Krieg und durch familiäre Umstände unterbrochen und steht damit stellvertretend für zahlreiche weibliche Künstlerinnenbiographien des 20. Jahrhunderts. Ihr Werk ist nichtsdestotrotz umfangreich und vielseitig und hat einen wiedererkennbaren, eigenständigen Ausdruck gefunden, der motivisch auf Selbstbildnisse, Stillleben, Interieurs und Landschaftsbilder fokussiert.
Biographie
Melitta Schnarrenberger (geb. Auwärter) wurde 1909 in Pforzheim geboren und studierte von 1927 bis 1930 Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Nach dem Studium bei Georg Scholz, Karl Hubbuch und Albert Haueisen heiratete sie Wilhelm Schnarrenberger, der ebenfalls an der Karlsruher Akademie als Professor für Zeichnung und Graphik tätig war. Mit ihrem Ehemann und der 1931 geborenen Tochter Vera zog Melitta 1933 von Karlsruhe zuerst nach Berlin und 1938 dann in ein Haus bei Lenzkirch im Schwarzwald. Nachdem Wilhelm Schnarrenberger 1933 als Professor in Karlsruhe aus politischen Gründen entlassen worden war, sicherte der Betrieb der Ferienpension Waldfrieden den Lebensunterhalt der Familie. Die Hauptlast dieser Arbeit ruhte dabei auf Melittas Schultern, weshalb sie ihr eigenes künstlerisches Schaffen weitgehend zurückstellen musste. Nach der Scheidung von Wilhelm Schnarrenberger im Jahr 1946 führte sie den Gästebetrieb weiter und konnte sich erst in den frühen siebziger Jahren wieder ausschließlich ihrer künstlerischen Arbeit widmen. 1996 starb sie in Lenzkirch.
Melitta signierte stets mit ihrem Vornamen, was dem unmittelbaren Charakter ihrer Malerei entspricht mit der sie ihrer Überzeugung folgte: „Ich male, was ich sehe und nicht was ich denke.“ Der Hauptteil ihres Werks entsteht in den letzten zwanzig Jahren ihres Lebens und greift motivisch meist auf ihr direktes Umfeld zurück. Dies sind vor allem ihr Haus und die Landschaft im Hochschwarzwald sowie Porträtdarstellungen. In zahlreichen Stillleben und Interieurs bildet sie die alltäglichen Gegenstände und zentralen Orte des Hauses ab. Sie sind Spuren des Betriebs der Ferienpension und den zahlreichen Begegnungen mit den Gästen des Hauses, lassen aber auch die enge Beziehung erkennen, die Melitta zu diesem Ort und den sie umgebenden Dingen entwickelte. In ihren Bildern sind diese Gegenstände immer in Bewegung und erscheinen lebendig. Zahlreiche Motive bilden auch Gegenstände ihrer künstlerischen Arbeit ab, wie Staffelei, Farbpalette und Keilrahmen, sie zeugen dabei von der Selbstvergewisserung Melittas als Künstlerin, eine Rolle, die sie für sich erkämpfen musste.
Ausstellungen und Sammlungen
Melittas Arbeiten waren in Ausstellungen in Lenzkirch, Schluchsee, Titisee-Neustadt, Tuttlingen, Konstanz, Freiburg, Karlsruhe, Köln und Berlin zu sehen und ist in den Sammlungen des Regierungspräsidiums Freiburg, der Städtischen Galerie Karlsruhe und des Museums für Neue Kunst Freiburg vertreten.
Soziales Engagement
Melitta war Mitglied der SPD und eine engagierte Kommunalpolitikerin. Mit ihrer Wahl in den Lenzkircher Gemeinderat im Jahr 1959 wurde sie die erste Frau in einer Gemeinderatsvertretung im Hochschwarzwald. Für ihr kommunalpolitisches und soziales Engagement in der „Arbeiterwohlfahrt“ bekam sie das Verdienstkreuz am Bande verliehen.
Bildangaben
Galerie 2
Selbstbildnis mit Hut, 1929
Selbst als Akt, 1930
Selbstbildnis im Atelier, 1979
Herrenporträt, 1948
Eisenbahnbrücke in Paris, 1930, Städtische Galerie Karlsruhe
Gespräch, 1978
Galerie 4
Wiener Stuhl, 1980, Sammlung BIA
Birnen, 1980
Hammerstillleben, 1995, Sammlung BIA
Rückseite, 1991, Sammlung BIA
Waldweg, 1976, Sammlung BIA
Bildangaben
Galerie 1
Selbstbildnis mit Pinsel, 1984, Museum für Neue Kunst Freiburg
Weiße Worpsweder Stühle, 1985
Palme, 1980, Sammlung BIA
Teekanne vor Heizung, 1990
Selbstbildnis im zerbrochenen Spiegel, Sammlung BIA
Katze mit Kiesel, 1991
Galerie 3
Selbstporträt vor Staffelei, 1989, Sammlung BIA
Blauer Bauernstuhl, 1986, Sammlung BIA
Berliner Tulpenbild, 1988, Sammlung BIA
Atelierstillleben, 1993, Sammlung BIA
Jüdische Friedhof Berlin, 1991, Sammlung BIA
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